Stille Heldinnen – Stille Helden
ORTE DER HELFENDEN

1933-1945

Niedersachsen und Bremen

Eduard Keck

Aktiv an folgenden Orten:

Vorschlag für die Region Osnabrück und Oschersleben (Sachsen-Anhalt)

Eduard Keck wurde 1882 bei Osnabrück geboren. Als Mitglied der DNVP geriet er – wie viele andere seiner Partei – in den Sog der NSDAP, zu welcher er 1929 zusammen mit vielen anderen Parteimitgliedern überlief. Recht früh kam es jedoch zu Konflikten mit den jungen und forschen Parteigenossen, denn Eduard Keck hatte eine konservative Gesinnung und hegte christliche und humanistische Wertvorstellungen, die sich mit den Gewaltexzessen der Nationalsozialisten nicht vereinbaren ließen. Der Anlass für den Ausschluss aus der NSDAP 1935 und dann für die Zwangspensionierung 1942 waren Hilfeleistungen für Jüdinnen und Juden. Es ist überliefert, dass er jüdische Familien unterstützte und aus diesem Grund sogar eine Busreise nach Berlin unternahm. Drei seiner vier Söhne hatten wichtige Positionen im NS-Staat inne, sodass schlimmere Konsequenzen für ihn ausblieben.

Nach dem Krieg strebte die sowjetische Besatzungsmacht ein Verfahren gegen Eduard Keck an, von dem er jedoch mithilfe der schriftlichen Zeugnisse mehrerer Fürsprecher verschont blieb. Er kehrte in seine Heimat Osnabrück zurück und starb dort in Dissen am 5. März 1966.

Im Jahr 2019 wurde Eduard Keck auf Vorschlag des Vereins „Kirche und Kunst in Emmeringen“ mit einer Tafel geehrt, die an seiner alten Wirkungsstätte in Oschersleben an ihn erinnern soll. Die heutige Goethe-Grundschule war einst die Mädchen-Mittelschule, in welcher Eduard Keck Rektor gewesen ist.

 

 

Eduard Keck auf einem Porträtfoto, das seine Familie als Fotografie zur Verfügung gestellt hat.

Quellen

Die Geschichte von Eduard Keck ist noch nicht für diese Datenbank ausgearbeitet. Es existieren Nachfahren, die Auskunft über ihn geben können. Bei Interesse schicken Sie eine Nachricht an stille.helden@nibis.de.

Zur ersten Orientierung s. https://www.volksstimme.de/lokal/oschersleben/gedenktafel-fur-eduard-keck-1991147 (abgerufen am 07.09.2022).

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